
(K)EINE FREUNDSCHAFT
IN SCHWARZ WEIß
Ein künstlerischer Blog in dem Fragen zu >Race< und Freundschaft verhandelt werden. Was bedeutet es einen Teil der Lebensrealität deiner besten Freunden nie ganz verstehen oder nachvollziehen zu können?
Videos, WhatsApp-Verläufe, Telefon-Protokolle sollen hier genauso wie Fotos und Texte nebeneinander stattfinden. Mit gegenseitigen Gedankenimpulsen
haben wir neues Video-, Bild-, Ton- und Text-Material generiert, das an den Kern von „Schwarzweiß“ heranwill, ohne ihn zu einer farbenblinden Pflanze heranzuzüchten.

ISSA INTERAKTIV
YellowDressProudActions.Com ist eine interaktive Website auf der Mirrianne Mahn und Hannah Schassner das Theaterstück ISSA vs ILLEGAL digitalisiert haben. Hierauf können die Zuschauenden sich ca. 40 Minuten lang durch Issas Geschichte klicken, in der sie von Ihrem Freund Kodjo Awusi berichtet. Und darüber was es bedeutet nie wieder Opfer zu sein in ihrer eigenen Geschichte.

MOVED. BEWEGT. DEPLACE
»moved. Bewegt. déplacé« ist »(k)ein Spaziergang in Schwarzweiß«. Denn wir spazieren zwar, aber darum geht es nicht. Wir untersuchen die (coronabedingten) Regeln der Bewegung im öffentlichen Raum, achten dabei auf Hinweise für Privilegien und grundsätzliche Machtstrukturen von Bewegung in Gesellschaft. Wir fragen nach vorauseilenden Ängsten, die unsere Bewegung und unser Auftreten in der Öffentlichkeit beeinflussen und versuchen diese zu überwinden, indem wir uns den Raum nehmen, sie im Regen stehen zu lassen oder ihnen hinterherzujagen. »moved. Bewegt. Déplacé« ist »(k)ein Spaziergang in Schwarzweiß« und eine anti-rassistische Performance über das Bewegtsein und Bewegtwerden.
mit: Benjamin Cromme & Léa Zehaf, Regie: Mirrianne Mahn & Hannah Schassner, Kostüm: Anna Hasche, Dramaturgie: Antigone Akgün, Projekt-Dokumentation: Latisha Mahn, Fotos: Christian Schuller

ISSA vs ILLEGAL
Kennst du die Geschichte von Kodjo Awusi, dem Mann, der ohne Papiere durch Berlin hetzt und als Jäger Gejagter wird? Kennst Du die? Nein?! Ich schon. Ich kenne sie, denn sie ist auch meine Geschichte und ich will sie dir erzählen. Ich hoffe, du hast Zeit. Nein, ich weiß, du hast Zeit. Du bist ja schließlich zu mir gekommen, hast mich gesehen und beschlossen, in Kontakt mit mir zu treten. Was du aber nicht weißt, ist, dass das nie deine Entscheidung war. Ich habe diese Entscheidung getroffen. Für dich. „ So ist das eben bei Fortsetzungen. Da muss man manchmal nochmal ganz von vorne anfangen, um weiterzukommen… So auch Kodjos Freundin Issa. Sie erzählt jetzt ihre Version von Illegal, erzählt Kodjos Geschichte, die auch ihre Geschichte ist. Denn sie hat Zeit. Viel Zeit. Issa ist eine geduldige Jägerin. Und stellt fest, dass sie diese Geschichte nicht erzählen kann, ohne immer wieder ganz von vorne anzufangen. Denn Kodjos Geschichte, also auch ihre Geschichte, beginnt an dem Tag, an dem der Mensch lernte, aufrecht zu gehen.
Regie: Hannah Schassner, Text/Bühne/Kostüm/Konzept: Mirrianne Mahn und Hannah Schassner, Foto/Video/Dokumentation: Bato Prosic
ILLEGAL
Bis Kodjo aus dem Fenster seiner kleinen Wohnung in Moabit den Mord an der Prostituierten Dunya L. beobachtet und ihr helfen will. Damit beginnt für ihn und seine Freunde Issa, Linde, Benny und Marie eine Hetzjagd quer durch die dunklen, überfüllten Straßen von Berlin. Denn was könnte Deutschland gelegener kommen als ein schwarzer Mann, der am Tatort gesehen wurde? Überall wimmelt es nun vor Bullen, Fahrkartenkontrolleuren, Nazis und Security-Männern – und ein Mörder ist auch noch hinter ihm her. Und Kodjo rennt, quer durch Berliner Nächte, der Boden wankt, er schwitzt, das Auge zuckt, die Muskeln brennen, und er rennt und rennt.
Und dann begegnet er Deniz, dem gemütlichen Busfahrer, der gerne Nachtschichten fährt, weil nachts auf den Straßen Berlins nicht so viel los ist…
mit: Ali Napoé, Benjamin Cromme, Darios Vaysi, Ejiro Eva Iteire, Mirrianne Mahn, Tina Schuckmann, Regie/Bühnenfassung: Hannah Schassner, Dramaturgie: Ute Bansemir, Choreographie: Annika Keidel, Musikalische Leitung: Max Clouth, Regieassistenz: Fabian Mauderer, Regiehospitanz: Mauri Pellizzon, Dokumentation/Fotos: Bato Prosic
